Schreibtisch: die Reklamation

Samstag 17.09.2005

Kurz vor sechs aufgestanden (frag nicht, ich kann´s mir ja auch nicht erklären), den Sonnenaufgang fotografiert und wieder ins Bett gelegt.
Gegen acht endgültig aufgestanden und angefangen zu arbeiten (da stimmt was nicht mit mir, hat mich das gestern so mitgenommen ?).
Kurz nach neun aufgehört zu arbeiten (muss mich jetzt um den Schreibtisch kümmern), Cherry angerufen und ausgemacht, dass wir uns um 10:30 vor dem Kinhome treffen. Ab ins Bad und mich zivilisationsfähig gemacht.

10:10 losgezogen und recht heftig geschwitzt. Zuerst (zwischen 8 + 9) sah es nach einem angenehm kühlen Tag aus. Hat sich dann aber zu der üblichen feuchten Hitzefalle entwickelt.

10:30 Cherry getroffen, Kinhome geentert und hoch zur Büromöbelabteilung. Die Kassendame von vorgestern geschnappt und Cherry erklären lassen was da alles nicht stimmt. Sehr intensive Diskussion, dann verschwindet die Dame und lässt uns ca. 10 Minuten warten. Sie kommt zurück und meint ich solle ihrem Boss die Fotos von dem Schreibtisch zeigen. Hab ja gestern noch mit dem Handy die schlimmsten Kratzer und Dellen aufgenommen. Ab zum Boss Fotos gezeigt und er meinte, dass ich natürlich einen neuen bekommen, dauert ca. eine Woche. Cherry gesagt, dass sie dem Boss sagen soll, dass das falsche Model geliefert wurde (hatte da so eine Ahnung). Der Boss ist sichtlich erstaunt, die Dame hat ihm das nämlich nicht gesagt (aha).

Die ganze Meute bewegt sich zu den Schreibtischen, ich zeig den Leuten was ich wollte und was ich bekommen habe.
Die Dame wird hektisch, vergleicht die Rechnung mit dem Lieferschein, den Lieferschein mit der Empfangsbestätigung, die Empfangsbestätigung mit der Rechnung und alle Papiere mit dem Preisschild vom Schreibtisch.
Sie verwickelt Cherry in eine schnelle Diskussion, nimmt Händ un Füss zu Hilfe. Cherry muss lange über das Gesprochene nachdenken bevor sie mir mitteilt, dass es sich wohl um einen Zahlendreher handelt, sicher scheint das aber nicht zu sein.
Egal, ich will den richtigen Schreibtisch haben. Der Boss meint vier Tage. Ich schau nach ner Alternative und finde die gleiche Platte mit anderem Gestell. Das alte Gestell waren drei Platten aus Holz, das neue sind zwei Aluminiumrahmen mit einer Riffelblechimitation (weil Plastik) und das Querbrett ist ebenfalls mit dem “Blech” belegt.
Die Dame und der Boss verschwinden im Bosszimmer. Nach weiteren 10 Minuten kommt die Dame zurück und meint, dieses Model wäre vorrätig, könnte ich heute haben. Gut.

Zurück zur Kasse, paar Zettel ausfüllen und ich verhandle zwischenzeitlich mit Cherry, dass sie einen Rabatt aushandeln soll. Das Alternativmodell kostet 30% mehr. Nach langem hin und her geben sie mir 10% Nachlass. Ich will nicht weiter drauf rumreiten, will ja nur meinen Schreibtisch und akzeptiere daher.

Bezahlt und Rechnung erhalten und interessiert der neuerlichen Diskussion zwischen Cheryy und der Dame gelauscht.
Cherry sagt, wir sollen ins Lager komen und uns den Schreibtisch anschauen. Wir gehen ins Lager, der Lagerverwalter ist sichtlich wenig begeistert. Kommt wohl nie vor, dass sich Kunden da hin trauen und so dauert es eine gute Viertelstunde bis er endlich den Schreibtischkarton ausfindig gemacht und herbeigezerrt hat.
Das mit dem Verpacken haben sie hier noch nicht so drauf (zumindest dieser Hersteller). Die Tischplatte liegt mit der Unterseiten nach aussen im Karton, gut. Das Querbrett liegt auf der Platte, ohne irgendeinen Schutz dazwischen, schlecht.
Die Seitenteile liegen auf dem Querbrett und obenauf liegt nix. Ergo sind die Aluprofile der Seitenteile zerkratzt. Soll ich was sagen ? Ne, lass ma, ich nehm den jetzt. Keine Hoffnung auf was besseres.

Nochmal die heutige Lieferung bestätigen lassen. Zeit ? Sorry, kann sie nicht sagen, sie rufen 1 Stunde vorher an. OK

Die Aktion hat deutlich über eine Stunde gedauert, Cherry meint ich solle doch einen anderen Weg Nachhause nehmen und durch den Park gehen. Gesagt getan. Auf dem Weg zum Park seh ich bekannte Wegemarken. Da ist doch der Par´n´shop Supermarkt in der Nähe. Da ich dort eh schon lange hinwollte, bin ich eben kurz umgeschwenkt.

Nach langem Fussmarsch endlich Zuhause, Bilder von neuen Zigaretten- und Biersorten gemacht und gewartet.
Damit die Warterei nicht gar so langweilig ist, wieder angefangen zu arbeiten.

So gegen 13:30 ruft Cherry an, Kinhome hat sich gemeldet, sie kommen zwischen 3 + 4.
Danke Cherry, äh, vielleicht könntest du mir einen Gefallen tun und auch vorbeikommen, falls es irgendwelche Probleme gibt.

14:45 Cherry taucht auf. Es hat angefangen zu regen, voll heftig. Wenigstens ist jetzt kühler.

16:15 Cherry ruft zum wiederholten Male bei Kinhome an. Jetzt wird ihr mitgeteilt, dass bei Regen keine Lieferung erfolgt.
Ich kanns kaum glauben. Cherry streitet lange mit Kinhome. Lieferung wird doch wieder zugesagt, allerdings später, sind noch zwei Kunden vor mir dran (angeblich).

17:20 der Monteur kommt, keine Bange, er ist sicher, dass die Packer auch gleich auftauchen. Stimmt, 5 Minuten später.
Die Jungs packen den alten Tisch ein und fragen Cherry was. Cherry sagt mir, das sie einen Zettel ausfüllen muss, auf dem wird bestätigt, dass die Monteure berechtigt sind den Tisch aus dem Wohnblock zu entfernen. Hä?

Die Jungs verlassen mich, Cherry geht vorsichtshalber mit, wegen Eigentumsbestätigung.

Der verbleibende Monteur baut den neuen Tisch auf.
Als die Platte drauf ist entdecke ich eine Riesenbeule. So in ca. Unterarmlänge und -breite wellt sich die Laminatbeschichtung, schlampig geklebt. Den Monteur hats kalt gelassen, er wollte gehen. Ha, nix da, du bleibst bis Cherry zurück ist.
Die kam dann auch gleich zurück und meinte, dass es Probleme gäbe. Die Hausverwaltung will den Jungs nicht erlauben den alten Tisch mitzunehmen. Wo bin ich da nur reingeraten ? seufz

Ich zeig Cherry erst einmal die Beule, das ist mein dringenderes Problem. Cherry war entsetzt und hat gleich wieder Kinhome angerufen. Kinhome muss nachdenken. Kinhome ruft Cheryy an, Cherry lässt den Monteur das Problem bestätigen. Eine Ersatzlieferung wird für Montag zugesagt. Der Monteur ist froh, dass er sich endlich verziehen kann. Ich will ja nicht so sein und will ihm ein kleines Trinkgeld geben, lehnt er vehement ab. Dann halt nicht.

Cherry begleitet ihn zur Hausverwaltung, kommt nach ca. 11 Minuten zurück und meint, die Hausverwaltung hat die Wohnungsinhaberin angerufen, die muss vorbeikommen und bestätigen, dass die Jungs den alten Tisch mitnehme dürfen.
Echt, schlimmer als aufm Amt.
Ich frag nach und erfahre, es ist kein Problem Dinge in den Wohnblock einzubringen, dieselben wieder hinauszuschaffen ist dagegen ein großes. Ich bin ja gespannt was ich da noch alles erleben werde .....

18:30 die Wohnungsinhaberin trifft ein. Die Schreibtischsache ist schnell geklärt. Die Jungs dürfen abziehen.
Dafür hat die Dame des Hauses ein ganz anderes Problem für mich. Nein, sie kann das Kinderbett (was meinem Schreibtisch weichen musste) nicht mitnehmen, sie keinen Lagerplatz. OK, Kinderbett ins Wohnzimmer neben die Couch gestellt. Ist mir egal wie das aussieht, Hauptsache ich habe meinen Schreibtisch.

19:00 die beiden Damen verlassen mich. Welch ein Tag !

Beule hin, Beule her, ich richte mir mein Bürole ein (ist wirklich nur ein le, weil ziemlich klein, dafür mein).
Wenn, falls, wie auch immer, nächste Woche tatsächlich eine neue Platte kommt, dann räum ich eben wieder aus.

Oh, muss ja noch Cherry anrufen ob sie nächste Woche Zeit hat. Ich trau mich jetzt nicht mehr das alleine zu regeln.
Und überhaupt, ob sie es diesmal schaffen die alte Platte rauszubringen ohne die Wohnungseigentümerin zu rufen ?

 

office
kinderbett_im_wohnzimmer